Österreichs Titelaspiranten:
Taktisches Geplänkel
Kaum hat die neue Saison begonnen, ist nun auch schon wieder das erste Drittel der aktuellen Spielzeit absolviert. Von Runde zu Runde manifestieren sich die zu früherem Zeitpunkt beobachteten Tendenzen in deutlicherer Form, so scheinen beispielsweise bereits drei Teams ihr Ticket für die erste menschliche Bundesligasaison sicher zu haben, sollte nicht noch etwas wahrlich Unvorsehbares passieren. Auf der anderen Seite versuchen die restlichen Mannschaften der beiden Ligen durch mehr oder weniger geschickte Schonung der Spieler volle Erfolge "planbar" zu machen, gelingen in den ausgewählten Schnittpartien dann allerdings keine Siege, kann es sehr schnell mit der Herrlichkeit vorbei sein. Es ist der berühmte Ritt auf der Rasierklinge, jene Klubs, die in den entscheidenden Momenten das Glück und vor allem das Können auf ihrer Seite haben, werden letztlich aufsteigen dürfen. Die unmittelbar bevorstehende Phase zur Saisonmitte gibt entsprechend weitere Wege sowie Strategien vor, einige Vereine werden sich wohl alsbald auf einen Verbleib in der Spielklasse einstellen müssen, was die Gesamtsituation rund um die begehrten vordersten Plätze wieder in eine andere Richtung beeinflussen könnte. Möglich ist auf jeden Fall einiges, wie schon die ersten Spieltage bewiesen haben, der folgende kompakte Überblick lässt nun in gewohnter Manier jene ominösen Zahlen sprechen, auf die es im Endeffekt einzig und alleine ankommen wird.
Legende:
Reelle Chance auf die erste menschliche Bundesligasaison
Minimale Chance auf die erste menschliche Bundesligasaison
2. Bundesliga/ 1
Klare Verhältnisse an der Tabellenspitze legen bereits nach sechs Runden den Schluss nahe, dass der Meisterteller dieser Spielklasse letztlich entweder am "Stammtisch" oder in der "Präsidentensuite" landen wird. Zu souverän und vor allem effizient in der Chancenverwertung präsentierten sich das "Grand Hotel van Wurstilof" und der "FC Bierbauch" bislang, wobei letztgenannter Verein mit einem 3:1 Auswärtserfolg an Spieltag 5 das erste direkte Duell besagter Mannschaften für sich entscheiden konnte. Somit scheinen für die Konkurrenz als Konsequenz daraus lediglich die Aufstiegsränge 3 und 4 übrig zu bleiben, eine Tatsache, welche der Spannung sicherlich zuträglich ist, die beteiligten Klubs gleichzeitig jedoch auch ziemlich unter Druck setzt. "Die Verteidigerschmiede" durfte sich im Heimspiel gegen die "Supakicka2006" erstmals in dieser Spielzeit von ihrer offensiven Seite zeigen, ein 9:0 Kantersieg war das Resultat der kollektiven Spielerschonung des Siebtplatzierten. Dieser hatte bereits zuvor seine wichtige Begegnung mit "Sporting Linz" auf unglückliche Art und Weise mit 0:1 verloren, es wollte, trotz einiger guter Einschussmöglichkeiten, wieder einmal kein Tor gelingen. In den verbleibenden Partien der Hinrunde zählen für die noch hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Aufstiegsaspiranten somit nur mehr volle Erfolge, eine kleine Serie kann zu diesem Zeitpunkt Goldes wert sein. Angesichts der knappen Punkteabstände wird dennoch in erster Linie ein langer Atem vonnöten sein, um am Ende, wenn es darauf ankommt, das Bundesligaticket lösen zu können.
2. Bundesliga/ 2
Langsam, aber sicher nimmt die Tabelle dieser 2. Bundesliga jene Züge an, die angesichts des Teilnehmerfeldes mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten waren. So scheint neben dem kommenden Meister, "Die Fantastische Elf", auch "Solo Bianco Rosso" mit seinem Defensivkonzept vorerst voll überzeugen zu können, wenngleich man sich beim torlosen Remis gegen "Tahiti Taifun" zuletzt nicht unbedingt mit Ruhm bekleckerte. "schruns" dürfte seine definitiv vorhandenen Stärken gezielt im richtigen Moment ausspielen, wie der klare 4:0 Heimerfolg über den Mitkonkurrenten "FC Bacardi" an Spieltag 6 vor Augen führte, sollte bei durchdachter Planung entsprechend einen Aufstiegsplatz ergattern können. Von jenen drei eben genannten "großen Favoriten" abgesehen, konnte sich bislang noch kein Team in spielerischer wie punktemäßiger Hinsicht wirklich absetzen, einzig der "FC Biermuskel" scheint, neben dem Achtplatzierten, ein wenig in die Rolle des "Außenseiters" abzudriften. Allgemein erkennbar ist neuerlich eine Fokussierung auf die Heimspiele, nahezu alle Mannschaften suchen ihr Glück in Form von Punkten vor eigenem Publikum, was teilweise durchaus interessante Ergebnisse zur Folge hat. Bestes Beispiel hierfür waren die beiden letzten Begegnungen des "FC Funka", einem 10:0 Erfolg über den Fünftplatzieren folgte eine ebenso hohe Niederlage beim Tabellenführer: Ob dies im Endeffekt die richtige Strategie ist, um aufzusteigen, wird die Zeit weisen.
Fazit
Je öfter sich die Teams der 2. Bundesligen nun auf höchstem Niveau beweisen müssen, desto klarer geben sich die feinen Strukturen und Mannschaftsdetails zu erkennen, welche letztlich den Unterschied zwischen einer guten und einer ausgezeichneten Truppe ausmachen. Voraussetzung Numero Eins für den Aufstieg sind und bleiben treffsichere Offensivspieler, die kaum eine Möglichkeit ungenutzt lassen, auch gegen massierte Defensivreihen samt Weltklassetorhütern zum Torerfolg kommen können: Es muss fast zwingend gewährleistet sein, dass die eigene taktische Überlegenheit in Zählbares umgemünzt wird, ansonsten bleiben Siege, auf die es am Ende größtenteils ankommt, lediglich ein "Zufallsprodukt". Einige Vereine der höchsten Ligen Österreichs scheinen mit Fortdauer der Saison an diesen Gesetzen zu verzweifeln, auch, weil das gesamte eigene Spielsystem dadurch mitunter komplett entwertet wird. Die richtige Mischung ist somit der Schlüssel zum Erfolg, aufgebaut auf jenen eben genannten Variablen des Torhüters und der Stürmer.
Wo Sieger sind, muss es auch Verlierer geben: In diesen Tagen der neunten Saison wird schonungslos abgerechnet, Fehler und nicht vorhandene Flexibilität der Langzeitstrategien werden aufgedeckt. Während einige wenige Klubs auch weiterhin eine rosige Zukunft vor sich haben, heißt es für den Rest, mit letzter Kraft den Aufstieg in die 1. Bundesliga anzuvisieren, danach, egal, ob die "Mission" gelungen ist, oder nicht, den Umbau, eine Neustrukturierung durchzuführen. Bereits die folgenden beiden Runden können diesbezüglich entscheidenden Charakter haben, getreu dem Motto "siegen oder fliegen". Die "Teamchefwoche" bleibt selbstverständlich technisch hochversiert am Ball und liefert auch in der nächsten Woche neueste Daten und Fakten zu den Entwicklungen in den Eliteligen Österreichs.
(ole)