Österreichs Titelaspiranten:
Zum Siegen verdammt
Alles oder nichts: Für die verbliebenen, noch mit theoretischen Aufstiegschancen behafteten Teams kann es nach den Entwicklungen der vergangenen Woche nur mehr eine Marschroute geben. Es gilt, die letzten Kraftreserven in die Waagschale zu werfen, um am Ende doch noch ein schon fast nicht mehr für möglich gehaltenes Bundesligaticket ergattern zu können. Soviel Substanz die Saison bislang auch gekostet haben mag, so entschlossen und taktisch versiert müssen die betroffenen Mannschaften gleichfalls an ihre finalen Aufgaben herangehen, mit kalkuliertem Risiko zum Erfolg. Dies gilt vor allem für jene Klubs, welche ein machbares Restprogramm in Aussicht haben, den Aufstiegsdampfer mit vermeintlich sicheren Punkten souverän ins Ziel steuern sollten. Gerade hierin liegt jedoch die Gefahr, zu viele kaum erwartete Überraschungen hat es in dieser Spielzeit bereits gegeben: Bis zur letzten Minute wird gerackert, gekämpft und gehofft werden, höchste Spannung in der Luft liegen. Ein Blick auf die tabellarische Situation legt im folgenden kompakten Überblick kurz vor Toreschluss noch einmal die Fakten auf den Tisch, offenbart, wo sich das restliche Konfliktpotential befindet, welche Vereine in den abschließenden Runden unter Zugzwang stehen.
Legende:
Reelle Chance auf die erste menschliche Bundesligasaison
Minimale Chance auf die erste menschliche Bundesligasaison
2. Bundesliga/ 1
Dem "Fc Lenzing Wanderers" gelang es, in seinem "Spiel der letzten Chance" einen kühlen Kopf zu bewahren, als dass der "Fc Krnja" an Spieltag 15 vor eigenem Publikum knapp mit 1:0 bezwungen werden konnte. Ein früher Führungstreffer samt kurz danach folgenden Platzverweis für den Gegner spielte dem nunmehrigen Tabellenfünften dabei sicherlich in die Karten, erhielt die Hoffnung auf Rang 4 am Leben. Auch, weil jener eben genannte Duellant sein folgendes Match gegen "Die Verteidigerschmiede" mit 1:2 verlor, die Auswärtsmannschaft konnte, obwohl nicht in Bestbesetzung angetreten, wichtige Punkte im Titelkampf sammeln. Angesichts der noch ausstehenden Begegnungen gilt der akutell Sechstplatzierte trotz der recht verkorksten letzten Spielwoche als erster Anwärter auf den einzig verbliebenen Aufstiegsrang, volle sechs Zähler sollten aus den Aufeinandertreffen mit "Supakicka2006" und einem "PC- Team" mitgenommen werden. Dies würde bedeuten, dass auch die unmittelbaren Konkurrenten ihre restlichen Saisonspiele gewinnen müssten, um das Punktekonto ausreichend anwachsen zu lassen. Am Papier gibt es folglich also einen leichten Favoriten, der es allerdings nicht mehr aus eigener Kraft schaffen kann: Eine Situation, wie sie interessanter nicht sein könnte.
2. Bundesliga/ 2
Nach den Ergebnissen der abgelaufenen Woche scheinen in dieser Liga alle wichtigen Entscheidungen gefallen zu sein, vor allem die klare 0:3 Heimniederlage des "FC Bacardi" im "Finalspiel um den Aufstieg" gegen "schruns" ließ Ruhe in das Geschehen einkehren. Der nun aussichtslos zurückliegende Tabellensechste war in besagtem Duell allerdings keineswegs so chancenlos, wie es das Resultat vermuten lässt, ein Plus an Tormöglichkeiten konnte jedoch überhaupt nicht in Zählbares umgemünzt werden, zu ungefährlich war die eigene Offensive im Abschluss, zu stark die Defensive des Gegners. Ebenfalls zu überzeugen wusste zuletzt die Abwehrreihe des "FC Funka", die im Schlager gegen "Die Fantastische Elf" in Runde 15 eine Chance nach der anderen zunichte machen konnte, letztlich aber doch drei Gegentreffer und eine damit verbundene 2:3 Niederlage zur Kenntnis nehmen musste. Diese sollte Rang 4 aber nicht mehr in Gefahr bringen, drei sichere Punkte gegen ein "PC- Team" werden am letzten Spieltag aller Voraussicht nach zur Verteidigung ebendiesens reichen. Einzig "Solo Bianco Rosso" könnte mit Siegen über das Führungsduo noch für Furore sorgen, ein "Fußballwunder", an das selbst die kühnsten Optimisten nicht mehr recht glauben möchten.
Fazit
Abgerechnet wird zum Schluss: Getreu diesem Motto müssen auch die großen Favoriten in der finalen Woche der neunten Saison ein letztes Mal ihre Pflicht erfüllen, um nicht ungewollt noch Stoff für die Kategorie "Pleiten, Pech und Pannen" zu liefern. Erst wenn die Ziellinie überschritten ist, darf für kurze Zeit ein Gang zurückgeschaltet werden, um dann anschließend mit höchster Motivation und vollster Konzentration an die herausfordernde Mission "erste menschliche Bundesligasaison" herantreten zu dürfen. Jene Teams, die den Sprung letztlich nicht schaffen, werden in der kommenden Spielzeit neue, jedoch keinesfalls unbekannte Gesichter zu sehen bekommen, die Ausgangsposition ist ungeachtet aller äußeren Umstände aber für einen jeden Manager gleich: Der eigene Langzeitplan muss weiterhin gewissenhaft verfolgt werden, es gilt, die ohnehin schon geringen Fehlerquellen komplett auszumerzen, denn die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht, wartet nur auf ihre Chance.
Jene wahren "Spitzeneams" werden sich also erst in den nächsten Spielzeiten herauskristallisieren, dann, wenn es um Nachhaltigkeit, ein intelligentes, zukunftsorientiertes Konzept geht: So schnell man aufgestiegen ist, kann es bei falscher Strategie auch wieder hinab im Ligenbaum gehen. In der folgenden Saison werden derlei Gedanken freilich noch etwas im Hintergrund vermerkt, geht es in erster Linie schließlich darum, den ersten Bundesligameister Österreichs zu küren. Wie denn nun tatsächlich die Namen der acht auserwählten Teilnehmer lauten, steht selbstverständlich in der folgenden Ausgabe der "Teamchefwoche": Ob es am Ende doch noch eine Überraschung gibt, wird sich weisen, man darf gespannt sein.
(ole)