Österreichs Titelaspiranten:
Fotofinish par excellence
Lediglich vier Runden sind in der höchsten Liga Österreichs nach den beiden Spieltagen der abgelaufenen Woche nun noch zu absolvieren, zwölf Punkte wollen vergeben werden. Einerseits wenig Holz, im Angesicht der aktuellen Tabellensituation jedoch absolut ausreichend, um für weitere spannende Entwicklungen in den letzten Zügen dieser Meisterschaft zu sorgen. Jede Partie wird zu einem echten "Finalspiel", die nervliche Belastung ist für die Manager in diesen Tagen naturgemäß am höchsten: Aufstellungs- und Taktikvarianten müssen mehr denn je durchdacht werden, alleine, selbst die beste Überlegung kann am Ende aufgrund der gegnerischen Intention das denkbar schlechteste Resultat liefern. Kurzum, der geliebt- gehasste Faktor Glück tritt wieder in Erscheinung, bekleidet vor allem im Titelkampf eine tragende Rolle. Jene Zähler, die man in der Hinrunde nicht geholt hat, können jetzt das Zünglein an der Waage sein, abgerechnet wird bekanntlich zum Schluss, jedes einzelne Spiel miteinbezogen. Da die Vergangenheit jedoch nicht mehr beeinflusst werden kann, gilt es, alle Kraft und Konzentration in die verbleibenden Begegnungen zu werfen, bis zur letzten Minute dieser Saison an die Chance zu glauben. Es ist wieder einmal die Zeit, in der Helden geboren, Schicksale geschlagen werden. Der folgende Überblick legt nun in gewohnte Manier das Geschehen der vergangenen Spielwoche dar, liefert Analysen zu den einzelnen Duellen und natürlich Einschätzungen zur alles entscheidenden Phase dieser Spielzeit.
Spieltag 13
Jeweils zehn Treffer gegen ein PC- Team besserten nicht nur das Punktekonto, sondern auch das womöglich im Abstiegskampf noch entscheidende Torverhältnis des "Grand Hotel van Wurstilof" und des "FC Funka" auf. Während auf der einen Seite deswegen sogar Stammstürmer Eberhard Thoms aufgestellt wurde, erledigte beim Fünftplatzierten Veteran Ottfried Klotzke die Aufgabe mit sieben erzielten Toren in gewohnt vorzüglicher Manier.
Zwei Ausgangslagen, wie sie verschiedener nicht sein konnten: Während es für den "Ac Avanti" im bevorstehenden Duell um wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt ging, war der "1. FC Bulikönig" bemüht, seine Chancen auf den Platz an der Sonne aufrecht zu erhalten. Für die Heimischen stand vergleichsweise somit etwas mehr auf dem Spiel, zumindest ein Unentschieden musste folglich die Zielsetzung sein. Ein Unterfangen, das angesichts der taktischen Möglichkeiten des Kontrahenten zwar nicht unmöglich, aber doch sehr schwierig erschien. Es galt, den Gegner am falschen Fuß zu erwischen. 4497 Besucher am "Schräga Bühel" durften sich also gespannt auf den Beginn der Partie freuen, welcher es dann auch gleich ordentlich in sich hatte. Lediglich 45 Sekunden waren absolviert, als die Kugel nach einem Einwurf von Benni Bierbauch flugs den Weg in den Sechzehner des Gastgebers fand, wo Otto Wolke, gerade erst vom Anstosspunkt in die Spitze geeilt, per Kopf erfolgreich auf 0:1 stellen konnte. Ein Auftakt aus dem Lehrbuch, der die Überlegungen des Gegners natürlich komplett über den Haufen warf. Alles, was man sich seitens des Achtplatzierten vorgenommen hatte, war mit einem Schlag bei den Akten gelandet. Nur wenige Augenblicke später sollte es dann fast noch schlimmer kommen, doch Reiner Bierbauch verfehlte den Kasten um einige Meter, die Heimmannschaft konnte erstmals in dieser Begegnung ein wenig durchatmen. Ob der taktischen Stärke des Tabellendritten gelang es einem jedoch auch mit Fortdauer des Kräftemessens nicht, selbst offensiv zu werden, fast zwangsläufig geriet man weiter ins Hintertreffen: Wieder war es Otto Wolke, der nach einem Zuspiel von Berti Bierbauch das Gaspedal bis zum Anschlag durchdrückte, seine Gegenspieler mit einem tollen Antritt ziemlich alt aussehen ließ und trotz guter Parade von Julian Hemmerling zum 0:2 Pausenstand verwertete. In der Kabine hieß es für den Außenseiter dann, neue Moral zu tanken, alleine, was sollte man gegen die taktische Glanzleistung des Favoriten ausrichten? So stand in der Folge auch Halbzeit 2 ganz im Zeichen des Auswärtsteams, welches das Spiel fortan kontrollierte, zwei weitere gute Einschussmöglichkeiten ungenutzt ließ. Es war einer dieser Tage, an dem es nur einen Sieger geben konnte, welcher in Form des "1. FC Bulikönig" nun weiter in das Titelrennen eingreifen wird. Dem "Ac Avanti" hingegen läuft immer mehr die Zeit davon, hat man nicht bald eine passende Lösung parat, muss man dem Rundleder in der kommenden Saison wohl oder übel eine Etage tiefer nachjagen.
Die Partie "Fc Krnja" gegen "Die Fantastische Elf" hatte sich in dieser dreizehnten Runde für beide Teams als echtes Schlüsselspiel herauskristallisiert, eine Tatsache, die der aktuellen Tabellensituation geschuldet war. So musste der Siebtplatzierte vor allem seine verbleibenden Heimspiele mit allen Mitteln in Punkte umzusetzen versuchen, während der Titelkandidat ohnehin eine jede Partie für sich entscheiden sollte, zu dicht sitzt die starke Konkurrenz im Nacken. Folgerichtig gab es vor 4564 Zusehern im "Krnja Dom" mehr zu verlieren, als zu gewinnen, einzig ein Sieg würde den Mannschaften entscheidend weiterhelfen. Entsprechend konzentriert gingen die Heimischen ans Werk, mit klugem taktischen Konzept konnte man den Favoriten über weite Strecken der ersten Halbzeit in Schach halten, ohne aber selbst für Gefahr zu sorgen. Für den Fußballästheten war somit lange Zeit eher wenig geboten, als die Gäste dann, wie aus dem Nichts, schließlich doch noch vor dem Pausenpfiff zuzuschlagen wussten: 39 Minuten waren gezählt, als Mittelfeldmotor Peter Parker die Kugel bezeichnenderweise aus einem Gestocher heraus zu Torgarant Reed Richards weiterleitete, der seinem Ruf einmal mehr gerecht wurde und mit etwas Glück zum 0:1 traf. Es waren wieder die Tugenden eines möglichen Meisters zu sehen, ohne viel investiert zu haben, hatte man plötzlich die Führung inne. Nur 90 Sekunden später bot sich dem erfolgreichen Torschützen gleich die nächste Chance, dieses Mal verfehlte der Abschluss sein Ziel aber deutlich. Nach dem ersten Abschnitt stand also der denkbar knappste Vorsprung zu Buche, man durfte gespannt sein, ob der Gastgeber in Hälfte 2 noch zulegen konnte, oder ob die in Front liegende Elf das Resultat souverän nach Hause spielen würde. Mit aufgeladenen Akkus ging es dann aus den Kabinen, seitens des "Fc Krnja" war man sich im Klaren darüber, dass man die folgenden Tormöglichkeiten, sollten sie sich ergeben, zwingend verwerten müsste, um zumindest einen Punkt mitzunehmen. Was folgte, war aus Sicht des Heimteams dann aber ein trauriges Spiegelbild der bisherigen Saison: Innerhalb von sechs Spielminuten tauchte man ganze drei Mal vor dem gegnerischen Gehäuse auf, blieb beim Torschuss allerdings eines Bundesligisten unwürdig, Schlussmann Stefan Beutler hatte seine Freude mit den schwachen Versuchen. Des einen Leid, des anderen Freud, "Die Fantastische Elf" konnte sich kurz vor Spielende sogar noch eine durch Bruce Wayne vergebene Möglichkeit leisten, ohne negative Auswirkungen auf das Ergebnis befürchten zu müssen. Drei wertvolle Zähler waren somit auswärts eingefahren, obwohl aufgrund der Leistungen eigentlich ein Remis gerecht gewesen wäre: Es sind nur Kleinigkeiten, die letztlich den Unterschied zwischen zwei in der Tabelle weit auseinander liegenden Vereinen ausmachen.
Viel hatte sich der "Abus FC" vor dem Schlagerspiel gegen "Die Verteidigerschmiede" vorgenommen, man wollte dem Titelrennen mit einer guten Leistung zusätzliche Impulse verleihen, wohlwissend, dass der eigene Verein ob des recht großen Rückstandes natürlich nicht mehr in den Kampf um Rang 1 würde eingreifen können. Genügend Prestige gab es jedenfalls zu verdienen, der Druck lag eindeutig beim Kontrahenten, welcher ob seiner Klasse auch auswärts das Geschehen kontrollieren kann, mit der richtigen Spielanlage jedoch auf alle Fälle zu fordern ist. Für das Publikum waren somit einige Konstellationen denkbar, wenngleich man sich etwas mehr als ein defensiv geprägtes 0:0 erhoffte. Schiedsrichter Patrick Butterweich gab den Schlagabtausch dann pünktlich frei, 4668 interessierte Beobachter hatten sich im weiten Rund eingefunden. Bereits zu Beginn ließ sich erahnen, wie der Matchplan des Gastgebers ungefähr ausschauen sollte, der Tabellenvierte versuchte früh, gefährlich zu werden. Da der Gegner aber konsequent im Mittelfeld attackierte und auch weite Laufwege in Kauf nahm, schien es vorerst unmöglich, den Ball weit genug nach vorne zu transportieren. Erst in der zweiten Hälfte des ersten Spielabschnittes wurden die Bemühungen der Heimischen effizienter, man suchte die Lücke im Abwehrbeton, und fand sie schließlich auch: Eine schnelle Kombination über mehrere Stationen brachte das Leder zu Bernd Hennemann, dessen Torriecher mittlerweile in der gesamten Liga bekannt ist. Querpass, Abschluss, Tor hieß es, und schon leuchtete das 1:0 auf der Anzeigetafel auf. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt zweifelsohne verdient, allerdings konnte die Heimmannschaft im weiteren Verlauf der ersten fünfundvierzig Minuten nicht mehr zwingend werden. Eine Tatsache, die den treuen Fans Sorgen bereitete, wusste man, dass die taktischen Möglichkeiten wohl kaum ausreichen würden, um auch nach dem Pausentee die Feldüberlegenheit zu halten. Diese These wurde dann auch, so sehr sich nicht hätte bestätigt werden sollen, mit praktischen Beispielen belegt, bereits die erste Chance der Gäste in Minute 57 fand den Weg ins Tor. Ralph Schnurr knallte das Leder wunderschön per Volley zum 1:1 Ausgleich in die Maschen. Es folgte ein wahrer Sturmlauf des Meisterschaftsanwärters, doch Torwart Thorben Seger konnte vorerst Schlimmeres verhindern, indem er zwei gute Angriffsaktionen zunichte machte. Das Auswärtsteam erhöhte im Schlussakkord dann noch einmal die Schlagzahl, aus einer gesicherten Abwehr heraus wurde die Kugel gezielt in die Spitze manövriert. Seitens des Viertplatzierten glaubte man eigentlich gar nicht mehr so richtig an den einen Zähler, Teufelskerl Seger spielte aber auf eigene Rechnung: Ein Privatduell mit Stürmer Eduard Lane entschied letzen Endes die Partie, zwei herausragende Paraden sicherten den hart erkämpften Punktgewinn. In tabellarischer Hinsicht wird man diesen nicht wirklich nutzen können, als schöner Teilerfolg darf das Unentschieden dennoch gewertet werden. Wesentlich bedeutsamer war das Resultat freilich für "Die Verteidigerschmiede", welche wieder mit alten Problemen zu kämpfen hatte, fiel die eigene Chancenauswertung eher dürftig aus. Der kommende Kracher gegen "Die Fantastische Elf" dürfte angesichts dieses Punkterverlustes also meisterschaftsentscheidend werden, einzig ein Sieg zählt.
Spieltag 14
Im Kräftemessen zwischen dem "1. FC Bulikönig" und dem "Grand Hotel van Wurstilof" trafen am vierzehnten Spieltag zwei Teams aufeinander, deren aktuelle Leistungskurven komplett entgegengesetzt verliefen: Während sich der Gastgeber nach einer ordentlichen Siegesserie auf Tuchfühulung zur Tabellenspitze befand, musste der Herausforderer infolge von Turbulenzen in der Führungsetage mittlerweile alle Überlegungen auf den Abstiegskampf ausrichten. Angesichts dieser Ausgangslage war es wenig verwunderlich, dass beim taktisch in einer anderen Liga spielenden Drittplatzierten nicht die stärkste Mannschaft auf das Feld geschickt wurde, zu gering waren die Chancen auf einen Punktgewinn. 4738 Zuschauer am "Royal Stammtisch" bekamen folglich einen in dieser Saison schon oft gesehenen Spielverlauf serviert, es ging lediglich in eine Richtung: Maximilian Materna stand somit wieder einmal ein äußerst arbeitsreicher Abend bevor, der sich durch die Tatsache, dass sich des Gegners Altmeister Otto Wolke an diesem Tage in blendender Verfassung präsentierte, auch nicht unbedingt erträglicher gestaltete. Einen lupenreinen Hattrick innerhalb der ersten neunzehn Minuten veredelte besagter Torjäger in Halbzeit 1 sogar noch mit einem vierten Treffer per herrlichem Seitfallzieher, die Besucher, sofern sie es nicht mit der Auswärtsmannschaft hielten, mussten ihr Kommen zweifelsohne nicht bereuen. Nach dem Seitenwechsel schaltete die klar überlegene Heimelf dann einen Gang zurück, Otto Wolke und Reiner Bierbauch stellten mit weiteren schönen Toren noch den 6:0 Endstand her. Der "1. FC Bulikönig" bleibt mit diesen relativ einfach verdienten Punkten weiterhin voll im Titelrennen der ersten menschlichen Bundesligasaison, während das "Grand Hotel van Wurstilof" im Kampf um den Klassenerhalt immer mehr auch die Ergebnisse der direkten Konkurrenz einbeziehen muss, zu dürftig fallen im Moment die eigenen Leistungen aus. Das wahre Gesicht der Truppe wird man jedoch wohl erst dann sehen, wenn es wirklich darauf ankommt.
Mit den eigenen Fans im Rücken rechnete sich der "FC Funka" vor dem Duell mit dem "Abus FC" durchaus Chancen auf zumindest einen Punkt aus, viel würde von einem guten Matchplan und der Verfassung des Kontrahenten abhängen. Dieser strotzte nach der starken Partie gegen "Die Verteidigerschmiede" freilich nur so vor Selbstvertrauen, war aber gleichermaßen gewarnt, kampflos würde sich der Tabellensechste mit Sicherheit nicht geschlagen geben. 4587 Beobachter fanden sich schließlich am "Funkaplatz" ein, um einem hoffentlich interessanten Schlagabtausch beiwohnen zu können. Eine Mannschaft legte dann auch gleich los wie die Feuerwehr, es waren die ambitionierten Gäste, welche die Heimischen zu Spielbeginn wahrlich überrumpelten: Mit schnellem Direktspiel ließ man die Gegenseite erst gar nicht in die Partie finden, Pass, saubere Ballannahme, und weiter im Akkord hieß die anfängliche Devise. Erster Profiteur dieser strukturierten Spielweise war die fast schon personifizierte Torgefahr Bernd Hennemann, welche bereits nach fünf Minuten für das 0:1 sorgte. Wie seine Vorderleute wähnte sich auch Torwart Bernhard Zacharias im falschen Film, als es nur wenige Augenblicke später schon zum zweiten Mal klingelte, Damian Ullrich verwertete einen Abstauber eiskalt zur komfortablen 0:2 Führung. Eine gelbe Karte für Hennemann kurz danach unterstrich eindeutig den Einsatzwillen, die Bereitschaft des Auswärtsteams, welche in Spielminute 13 dann gar mit dem 0:3 belohnt wurde, der eben verwarnte Akteure schnürte einen Doppelpack. Als wäre eine Dampflok über sie hinweggebraust, mussten sich die Gastgeber nach diesem Anfangswirbel erst einmal sortieren, und danach vor allem reagieren. Das Geschehen begann dann auch tatsächlich etwas zu kippen, konnte sich der Viertplatzierte nach erfolgreichen Offensivbemühungen jetzt natürlich etwas zurückziehen. Probleme resultierten daraus vorerst keine, eine erste Torannäherung der Heimelf blieb harmlos. Wesentlich gefährlicher gestaltete sich in der Folge aber die nächste Möglichkeit, drei Minuten vor Pausenpfiff zimmerte Stürmer Ralf Schreier das Leder ans Gebälk. Eine womöglich vorentscheidende Aktion, wäre der Anschlusstreffer vor dem Gang in die Kabinen wahrscheinlich Goldes wert gewesen. So aber lief man auch in Halbzeit 2 dem Rückstand hinterher, spätestens als Schlussmann Thorben Seger dann nach dem Wechsel innerhalb von fünf Minuten zwei weitere Halbchancen vereitelte, war die Messe für den Außenseiter gelesen. Man versuchte es zwar bis zum bitteren Ende, ein Tor wollte einem trotz neuerlicher Möglichkeiten in dieser Begegnung aber einfach nicht gelingen. Letztlich siegte mit dem "Abus FC" somit nicht das überlegene, sondern das deutlich abgebrühtere Team, ein Erfolg, dem die höhere individuelle Klasse der Auswärtsmannschaft zugrunde lag. Für den "FC Funka" gilt es entsprechend, die Effizienz vor dem gegnerischen Tor zu erhöhen, will man den aktuellen Tabellenrang verteidigen.
Im ersten echten Endspiel des Abstiegskampfes traf in Runde 14 der "Ac Avanti" auf den "Fc Krnja", eine Begegnung, deren Ergebnis für beide Mannschaften den Abschied aus der höchsten Spielklasse bedeuten konnte. Nur ein Sieg würde die Chancen auf den Klassenerhalt im realistischen Rahmen halten, weshalb die zu wählende Marschroute der Teams quasi vorgegeben war. Angesichts der bisherigen Saisonleistungen lag die leichte Favoritenrolle in den Händen des Gastgebers, als dass die Mannen des Siebtplatzierten mit ihrer aktuen Abschlussschwäche in den entscheidenden Momenten bislang nur selten Flagge zeigten. Ein mit 4789 Zusehern sehr gut gefülltes Stadion sah dann einen flotten Spielbeginn der Heimmannschaft, man wollte schnell für klare Verhältnisse sorgen, zumindest einmal den offensiven Part des eigenen Plans erledigen. Sehr zur Freude der Fans ließ man dem temporeichen Start auch gleich Zählbares folgen, Topstürmer Ben Zinkanister wuchtete die Kugel in Minute 6 nach präziser Vorlage von Andi Macht unhaltbar für Adrian Kissel in die Maschen. Wenige Momente später raschelte es dann im Zweikampf, die zurückliegende Elf versuchte, über Härte ins Spiel zu finden. Verteidiger Jonathan Falkenstein fuhr Eberhard Hassan mit gestreckten Beinen in die Parade, der Mittelfeldakteur musste daraufhin unter großen Schmerzen den Platz verlassen, während der Übeltäter lediglich den gelben Karton von Schiedsrichter Patrick Butterweich präsentiert bekam. Die einzig richtige Antwort auf diese unschöne Aktion lieferten die Heimischen unmittelbar danach in Spielminute 12, der eben eingewechselte Tim Bachmann bediente Ben Zinkanister ideal mit einer weiten Flanke, so dass dieser keine Schwierigkeiten hatte, auf 2:0 zu stellen. Eine frühe Führung, die sogar noch höher hätte ausfallen können, doch der Assistgeber des vorigen Tores fand bei seiner folgenden Möglichkeit in Schlussmann Kissel ein unüberwindbares Hindernis. Im weiteren Verlauf des ersten Spielabschnittes verlagerte sich das Geschehen zusehends, der Tabellenachte hatte bereits viel Kraft gelassen, so dass nun man logischerweise in die Phase des Verteidigens überging. Mehr als ein relativ umständlicher Versuch durch Herbert Armbruster schaute für das jetzt feldüberlegene Auswärtsteam in Halbzeit 1 allerdings nicht mehr heraus. Aufgrund der zweifelsohne vorhandenen takischen Stärke konnte man aber davon ausgehen, auch in Hälfte 2 das Spiel kontrollieren zu dürfen, alleine, es müsste mehr Nachdruck im Torabschluss auf den Platz gebracht werden. Wie in einem immer wiederkehrenden Albtraum blieb diese Gefährlichkeit aber auch in dieser Partie ein Wunschdenken, konnte man eine Doppelchance direkt nach Wiederbeginn neuerlich nicht verwerten. Die Moral der Gäste stimmte, beherzte Offensivaktionen ließen ein ums andere Mal Hoffnung aufkeimen, welche dann ungefähr zwanzig Meter vor dem gegnerischen Kasten aber abrupt in Enttäuschung überging: Torwart Julian Hemmerling durfte sich in den zweiten fünfundvierzig Minuten noch ganze vier Mal auszeichnen, viel Mühe bereiteten ihm die teils kläglichen Bemühungen des Kontrahentens jedoch nicht. Am Ende des Tages stand somit ein 2:0 Heimerfolg zu Buche, der den "Ac Avanti" weiter von Rang 6 träumen lässt, gleichermaßen wohl den Abstieg des "Fc Krnja" besiegelte: Dessen Verantwortliche wissen nur zu gut, was letztlich für den Verbleib in der Bundesliga gefehlt hat, werden die junge Mannschaft entsprechend weiter entwickeln und in naher Zukunft gestärkt ins Oberhaus zurückkehren.
So spannend die anderen Spiele der Runde auch waren, standen sie doch allesamt im Schatten des "Gigantenduells" "Die Verteidigerschmiede" gegen "Die Fantastische Elf". Für den Gastgeber gab es nach dem Remis beim "Abus FC" in der bevorstehenden Begegnung nicht weniger als den Meisterteller zu verlieren, weshalb mindestens ein Punkt anvisiert werden musste, im besten Falle natürlich drei Zähler. Ähnlich gestalteten sich auch die Ziele des Konkurrenten, man wusste, dass die richtige Risikodosierung entscheidend sein würde, der Spagat zwischen Eigeninitiative und solidem Defensivverhalten im Fokus stand. So viel im Vorfeld dieser Partie auch taktiert und geredet wurde, die Wahrheit lag dann letztlich einzig und alleine auf dem Platz, wo sich insgesamt 4842 zahlende Besucher versammelt hatten. Ein Offensivfeuerwerk war ob der Wichtigkeit des Schlagers selbstverständlich nicht zu erwarten, was die Teams jedoch in der ersten Halbzeit präsentierten, grenzte schon fast an Rasenschach: Die Gäste kontrollierten das Geschehen, wollten in weiterer Folge ihre Trümpfe ausspielen. Bevor die eigenen Stürmer allerdings auch nur in die Nähe des Spielgerätes kamen, waren schon die emsigen Mittelfeldläufer der Heimischen zur Stelle, und zwangen den Gegner zu ungewohnten Ballverlusten im Aufbau. Ohne einer einzigen Torchance bat Schiedsrichter Gerhard Gerecht die Teams dann zur Pausenbesprechung, so langweilig die Partie für den neutralen Beobachter auch gewesen sein mag, waren beide Mannschaften beim Stand von 0:0 nach wie vor im Soll. Angesichts der Tatsache, dass die Gäste trotz ihrer Feldüberlegenheit keine Möglichkeit kreieren konnten, schienen sich die Aussichten auf Erfolg etwas mehr in Richtung der Heimmannschaft zu verschieben. Doch auch die Phase nach dem Seitenwechsel brachte diesbezüglich keine neuen Erkenntnisse, "Die Fantastische Elf" behielt weiter die Oberhand, ohne aber die geringste Torgefahr auszustrahlen. Eine gewisse Spannung konnte man nicht leugnen, würde der Gastgeber gegen Ende des Spiels doch noch sein Glück versuchen, oder gab man sich bereits mit einem torlosen Remis zufrieden? Geschlagene 82 Minuten waren schließlich absolviert, als der Zweitplatzierte sich das erste Mal ansatzweise mit Schwung in die Offensive wagte, es blieb allerdings vorerst beim Versuch. Wenige Augenblicke später dann der erste echte Aufreger des Aufeinandertreffens, Diego Detsch sah nach einem Rempler an Clark Kent die gelbe Karte: Die Zuschauer waren schon froh, dass überhaupt irgendetwas Relevantes auf dem Spielfeld passierte. Von der Matchqualität ziemlich enttäuscht, wollte der Großteil des Publikums danach bereits den Weg aus der Arena antreten, doch sollte sich noch wahrlich nicht mehr für möglich gehaltenes am "PC- Platz" zutragen: 105 Sekunden vor Abpfiff begann das Leder auf einmal wie an der Schnur gezogen durch die Reihen der Heimelf zu wandern, plötzlich ergab alles Sinn, was zuvor noch so unbeholfen aussah. Fabian Ruf schickte das Leder mit besten Grüßen zur Mitte, wo Angreifer Andi Locher nicht lange herumüberlegte, und die Kugel per Vollspann auf das Gehäuse von Stefan Beutler zimmerte. Dieser konnte gar nicht so schnell schauen, wie das Leder an ihm zum späten 1:0 Siegtreffer vorbeizischte, quasi aus dem Nichts sicherte sich "Die Verteidigerschmiede" am Ende die äußerst wertvollen drei Punkte. Ein Resultat, wie es vor der Partie durchaus denkbar war, hinsichtlich der Entstehung dann aber allen Klischees eines "Finalthrillers" gerecht wurde.
Tabelle
Spielergebnisse
Torschützenliste
Fazit
Nach einem Sieg im Spitzenspiel steht das Saisonfinish der Liga nun ganz im Zeichen des Titelkampfes, drei Teams liegen vier Runden vor Schluss innerhalb eines Punktes: Spannender hätte man das "Drehbuch" nicht schreiben können. Lange Zeit deutete an der Spitze alles auf ein Duell "Die Verteidigerschmiede" gegen "Die Fantastische Elf" hin, nach den letzten Ergebnissen könnte aber plötzlich der "1. FC Bulikönig" als lachender Dritter den Meisterteller entgegen nehmen. Gesichert auf Rang 4 liegend hat der "Abus FC" seine Freude damit, die Favoriten ein klein wenig zu ärgern, angesichts der klaren Positionierung wird man die restlichen Begegnungen dieser Spielzeit teilweise wohl zum Testen nutzen. Selbiges gilt für den "Fc Krnja", der Zug Richtung Klassenerhalt scheint nach der Niederlage beim "Ac Avanti" endgültig abgefahren, es fehlte über die gesamte Serie hinweg einfach an der Durchschlagskraft. Letztgenannter Verein wird noch mit aller Macht versuchen, entweder den "FC Funka", oder gar das "Grand Hotel van Wurstilof" hinter sich zu lassen, ein durchaus schwieriges Unterfangen. Das Ligageschehen bietet somit sowohl an der Tabellenfront, als auch im Rennen um Rang 6 einen Dreikampf, es wird aller Voraussicht nach bis zur letzten Minute spannend bleiben.
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Vorschau
Vom Spitzentrio dürfte der "1. FC Bulikönig" mit dem "Abus FC" die komplizierteste Aufgabe der kommenden Spielwoche haben, der Heimvorteil in dieser Partie dürfte die Angelegenheit aber lösbar machen. "Die Verteidigerschmiede" sollte auswärts beim "Fc Krnja" und danach beim "FC Funka" wenig anbrennen lassen, auch "Die Fantastische Elf" wird sich wohl sechs Punkte sichern können, womit die Situation um den Titel vorerst unverändert bliebe. Anders schaut die Fieberkurve in der unteren Tabellenhälfte aus, das "Grand Hotel van Wurstilof" könnte mit einem Heimerfolg über den "Ac Avanti" in Runde 15 die etwas verkorkste eigene Saison doch noch mit einem versöhnlichen Ende ins Ziel retten. An den nächsten beiden Spieltagen steht somit in erster Linie die Entscheidung im Kampf um den Klassenerhalt an, es gilt noch einmal, alles aus den Mannschaften herauszuholen. Welchem Verein dies am besten gelingen mag, berichtet die "Teamchefwoche" selbstverständlich in der nächsten Ausgabe, wenn es heißt: "Siegen oder fliegen."
(ole)