Trainerdiskussion unter Profis
Bald wird er kommen, der von vielen langersehnte DbdT-Trainermarkt. Manchen von euch ist
vielleicht die seit einiger Zeit vorherrschende Unruhe bezüglich der Trainer im Forum aufgefallen.
Viele sind mit dem, was sie zu Beginn erhalten haben, mittlerweile unzufrieden oder fühlen sich
benachteiligt. Vielleicht war auch das mit ein Grund dafür, dass die Admins nun eventuell früher als
gewollt mit dem neuen angekündigten Trainer-Feature an die Öffentlichkeit gingen?
Aber: Ist denn nicht ein jeder Trainer gleich gut, wie es anfangs geheißen hat?
Was dies betrifft, sind sich nicht einmal die DbdT-Profis vollkommen einig:
r_fux und MKnelangen (kurz: Mäk) sind zuletzt durch eine spannende Diskussion über dieses
Thema im Forum aufgefallen. Beide waren bereits bei TC äußerst erfolgreich unterwegs, obwohl sie
recht unterschiedliche Spielkonzepte vertreten haben und diese im Prinzip mit nach DbdT
übernahmen. Und gerade das macht die Sache interessant:
r_fux als klassischer Offensivfetischist, der dennoch nicht auf gute Trainingsresultate verzichten will
und Mäk, immer auf optimale Trainingsstrategien besonnen, Spielerfolg erst mal nicht so wichtig
und alles für die langfristige Entwicklung des Teams.
Es freut uns von der Teamchefwoche sehr, dass beide sofort dazu bereit waren, je einen
Kommentar für das Magazin zu schreiben und ihre Meinungen bezüglich der Trainerdiskussion
nochmal zusammenzufassen. Im Detail stecken in ihren Artikeln auch viele kleine Hinweise und
Tipps, welche für viele User eine Bereicherung darstellen könnten… jetzt aber: los geht’s!
Kommentar von r_fux – die Benachteiligung der Off-Trainer:
Klassische Vor- und Nachteile eines offensiv ausgerichteten Trainers bzw. dem 0815-offensiv-
System:
Einer der größten Vorteile eines Off-Trainers liegt aus meiner Sicht ganz klar in der Umsetzung der
klassischen offensiven Spielweise: schnell erfolgreich und mit leistbaren Mitteln zu spielen außerhalb
des derzeit stattfindenden Jugiwahns.
Dazu benötigt man anfangs erfahrene Spieler mit passenden Taktiken und natürlich einen erfahrenen
und schusskraftstarken Spieler. Dadurch schafft man die nötige taktische Überlegenheit und der
Stürmer erledigt den Rest. Und eine weitere Sparmaßnahme funktioniert zu Beginn: man braucht, bis
auf eine Position in der Verteidigung, nicht in skillstarke Verteidiger investieren.
So leicht und erfolgreich sich diese Spielweise anfangs umsetzen lässt, umso schlimmer treffen
einen die Folgen, wenn man dieses System länger praktiziert:
Im Laufe der Zeit werden die meisten gegnerischen Spieler immer skillstärker. Junge Spieler legen
bekanntlich ja im Vergleich zu den eigenen alten immer mehr zu. Dadurch wird es vermehrt zu
Kontern kommen, die auch im eigenen Tor einschlagen werden, da wenig defensive Skills vorhanden
sind. Eigene Chancen mindern sich durch eine schlechtere Taktikumsetzung aufgrund fehlender Skills
usw.
Fazit
Mit diesem System kommt man schnell zum Erfolg. Jedoch sind die langfristigen Auswirkungen
enorm und lassen den geschaffenen Erfolg schnell zerbröseln.
Die "Trainermisere" aus meiner Sicht:
1. Die Trainerausrichtung ist an das Training gekoppelt:
Im Vergleich zu TC wurde bei DbdT das Training an die Trainerausrichtung gekoppelt. Das hat
folgende Auswirkung: es sind derzeit 3 Verbesserungen im gewünschten Skill nur bei Training mit
passender Trainerausrichtung möglich (ausgenommen sehr junge Spieler).
Das hat folgenden Effekt: ein Großteil der TC´s trainiert nur noch ihre eigene Ausrichtung und formt
wahre A-Skill-Monster.
Dies macht nicht nur das Training mMn langweilig und starr, sondern verhindert variables Training
bzw. benachteiligt jeden, der ein solches praktiziert, da er - und das ist Fakt - in jedem Training
außerhalb der Ausrichtung mögliche Verbesserungen verliert.
Diese Neuerung ist aus meiner Sicht keine Bereicherung fürs Spiel und bringt für jede Ausrichtung
seine Nachteile, die kürzlich im Forum diskutiert wurden.
Was mich jedoch am meisten stört ist: es sollten gleiche Voraussetzungen für alle
User/Ausrichtungen beim Training vorhanden sein.
2. Taktikroulette:
Da sich das Trainerfeature immer mehr verzögert wird ein seit Beginn bestehendes Problem immer
größer bzw. gibt es stetig wachsende Auswirkungen für die betroffenen User.
Da die Taktikpunkte per Zufallsprinzip (mit selber Gesamtzahl) vergeben wurden, kam es zu den
irrsten Situationen.
Ein Paradebeispiel aus meinem Bekanntenkreis:
Ein User mit Taktikwert beim Trainer mit 5-4 in der zum Trainer passenden Ausrichtung.
Im Gegensatz dazu ein User mit Taktikwerten 0-1-2 in der Trainerausrichtung.
Dies hat nun einfach ständig steigende negative Auswirkungen zur Folge, beispielsweise bei:
Aufstellung/Kaderplanung/Training/Erfolg.
Beispiele von Auswirkungen:
- es werden einige User gezwungen mit Taktikpushern zu arbeiten, die das Training für
jüngere/bessere Spieler behindern.
- oder mit "ungünstigen" Aufstellungen zu spielen im Hinblick auf Erfolg im Spiel oder auch mit neg.
Folgen für das Training.
- trainerfremd zu spielen und zu trainieren, was wie in Punkt 2 erwähnt auch den Trainingserfolg
vermindert.
- und es erschwert enorm den erfolgreichen Spagat zwischen: Aufbau eines guten Teams und Erfolg
in der Liga. Was Saison für Saison einen stetig anwachsenden Nachteil bedeutet.
Abschließend möchte ich auch sagen: es gibt einige User die diese Probleme sehr gut bewältigen und
auch mit sehr guten Lösungen arbeiten.
Jedoch stört mich, dass die breite Masse sicherlich nicht so gut bis schlecht mit den angesprochenen
Problemen klar kommt und ohne Eigenverschulden Saison für Saison angesprochene Nachteile
ertragen muss.
In diesem Sinne: hoffen wir, dass bald der Trainermarkt kommt, um auch wirklich jedem die Chance
zu geben, angesprochen Ungleichgewichte, wie z.B. die Taktikwerte der Trainer selbst beseitigen zu
können. [Diese Hoffnung hat sich mittlerweile ja bereits erfüllt! Anm. der Red.]
Lg r_fux
Kommentar von MKnelangen – jeder Nachteil birgt auch einen Vorteil
In den letzten Tagen sind im Forum heftige Diskussionen über eine mögliche Benachteiligung einiger
User, speziell der offensiven Teams entstanden.
Infolge dessen stellt sich daher die Frage nach den Vor-und Nachteilen der offensiven Ausrichtung.
Als offensiv ausgerichtetes Team fällt es meist nicht schwer eine passende Strategie für sein Team zu
finden. Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass es für offensive Teams eminent wichtig ist
taktische Überlegenheit herzustellen. Daraus folgt das viele offensive Teams auf erfahrene Kader
setzen, vor allem auf einen erfahrenen Sturm. Genau dieser Sturm bringt für die offensiven Teams
einen großen Vorteil mit sich, da die spielerisch sinnvollen Spielsysteme nur 1-3 Stürmer vorsehen
und grundsätzlich die Taktikstärke der Spieler im Bereich gespielten Taktiken, bestehend aus Taktiken
und Erfahrung, einen erhöhten Einfluss auf die Taktikstärke des Teams hat.
Insofern benötigen offensive Teams weniger taktikpushende Spieler als Teams anderer
Ausrichtungen. Gleichzeitig wird es aber aufgrund der geringen Konterwahrscheinlichkeit mit
offensiven Taktiken schwer auf einen jungen Kader zu setzen, welches wiederum aufgrund der
besseren Chance auf einen Konter mit anderen Ausrichtungen einfacher zu gestalten ist.
Ein weiteres Problem wird im Training offensichtlich. Da die meisten User trainereigenes Training
bevorzugen haben die offensiv ausgerichteten Manager lediglich die Möglichkeit maximal 6 Spieler
im trainierten Bereich aufzustellen und das auch nur wenn sie eine kaum spielbare 4-2-4 Taktik
verwenden. In den Bereichen Verteidigung und Mittelfeld ist es problemlos möglich die maximale
Spielerzahl, die bei 7 liegt (außer man trickst mit Müdigkeitswechseln), zu erreichen.
Nun allerdings haben sich abseits dieser grundsätzlichen Vor-, und Nachteile weitere Unterschiede in
der Spielbarkeit der unterschiedlichen Ausrichtungen ergeben und das war auch der Anstoß für eine
große Diskussion im Forum. Dabei ging es um zwei Themen, einerseits das sogenannte
"Trainerkarussell" bei der Verteilung der Taktikpunkte der Trainer und andererseits dem Einfluss der
Trainerausrichtung auf das Training.
Beginnen wir mit letzterem, dem Einfluss der Trainerausrichtung auf's Training. Mittlerweile sollte
ein jeder Manager gemerkt haben das es große Unterschiede zwischen dem trainieren trainereigener
und trainerfremder Skills gibt. Die Unterschiede sind ganz simpel erklärbar. Trainert man trainereigen
ist die Wahrscheinlichkeit auf mehr Verbesserungen im trainierten Bereich bei den einzelnen
Spielern höher, allerdings die Wahrscheinlichkeit auf Nebenskillsteigerungen geringer. Bei
trainerfremdem Training hingegen ist die Wahrscheinlichkeit auf mehr Verbesserungen im
trainierten Bereich geringer dafür aber die Wahrscheinlichkeit auf Nebenskillsteigerungen erhöht.
Viele Manager sehen darin eine Benachteiligung speziell der offensiven Teams, welche ich allerdings
nicht teilen kann. In meinen Augen ist es selbstverständlich schwerer erfolgreich offensive Skills zu
trainieren als vergleichsweise defensive Skills, allerdings reguliert sich diese Ungereimtheit aufgrund
des Marktes. Dieses ist gut ersichtlich wenn man die Preise zwischen guten Offensivspielern und
Spielern der anderen Bereiche vergleicht. Offensivspieler werden am Markt als wertvoller eingestuft
und somit findet eine gesunde Selbstregulierung statt.
Doch damit nicht genug, ich sehe das trainerfremde trainieren längst nicht so negativ wie die meisten
anderen Teamchefs. Allerdings muss man dafür die nötigen Voraussetzungen schaffen, vor allem in
der Altersstruktur. Ein nettes Beispiel ist in diesem Zusammenhang der Unterschied zwischen einem
17jährigen und einem 18jährigen Spieler. Trainiere ich einen 18jähriger trainereigen bekommt er
derzeit bei entsprechender Intensität 3 Verbesserungen, bei trainerfremden Skills allerdings nur 2
Verbesserungen. Da zeigt sich ein enormer Vorteil des trainereigenen Trainings, denn eine
Verbesserung mehr wiegt sicherlich auf Dauer problemlos die geringeren Nebenskillsteigerungen
aus. Doch nun kommen wir zu dem 17jährigen und dem Grund dafür, dass ich keine Benachteiligung
der offensiven Teams spüren kann. Trainiert man den 17jährigen mit einem offensiven Trainer in
offensiven Skills so steigt dieser dort natürlich auch dreifach, interessant oder auch paradox wird das
ganze erst wenn man seine Steigerungen in normalen Skills beobachtet. Denn, mag man es kaum
glauben, auch dort erhält der Spieler 3 Verbesserungen. Erst beim Training von defensiven Skills
bekommt der Spieler lediglich 2 Verbesserungen.
Und nun wirft sich mir zwangsläufig die Frage auf warum ich mit offensivem Trainer einen 17jährigen
trainereigen trainieren sollte wenn er doch in normalen Skills genauso gut steigt, die
Wahrscheinlichkeit auf Nebenskillsteigerungen aber höher ist. Die Antwort darauf ist ganz einfach: Es
macht keinen Sinn! Also bleibt nur festzustellen das unter bestimmten Voraussetzungen sogar das
trainerfremde Training gegenüber dem trainereigenen Training bevorteilt ist.
Ein weiteres "Streitthema", wenn man es denn so nennen kann, waren wie gesagt die
unterschiedlichen Taktikpunkte der Trainer. Speziell offensive Teams sehen sich durch deren
willkürliche Verteilung benachteiligt, da für sie taktische Überlegenheit von gewaltiger Bedeutung ist.
Doch auch in diesem Punkt kann ich nur eine geringe Benachteiligung erkennen. Es ist sicherlich nicht
wegzudiskutieren das 5er-Taktiken der trainereigenen Ausrichtung zum jetzigen Zeitpunkt sehr
wertvoll sind, speziell für offensiv ausgerichtete Teams. Diese ermöglichen den Teams gute Chancen
auf taktische Überlegenheit und damit auf die Eigengestaltung des Spiels. Doch hat eine 5er-Taktik
auch negative Auswirkungen da logischerweise weniger Punkte auf die anderen Taktiken verteilt
werden was zur Folge hat, dass der Teamchef nicht sehr variabel ist und nur wenige spielbare
Taktiken zur Auswahl hat. Das gibt einerseits ihm schlechtere Chancen auf den Gegner zu reagieren
und dem Gegner bessere Möglichkeiten auf ihn zu reagieren. Beides zusammen ist eine durchaus
sehr gewichtige Kombination.
Mit breiter verteilten Taktikpunkten besitzt man natürlich den Nachteil schwer taktische
Überlegenheit herzustellen zu können, im Gegenzug allerdings gewinnt man an
Reaktionsmöglichkeiten auf die unterschiedlichen Gegner. Man hat mehrere spielbare Taktiken, vor
allem Taktiken die auch Kontermöglichkeiten bieten, und kann diese gezielt für jeden Gegner neu
auswählen, sprich: es ermöglicht individuellere Einstellung auf den jeweiligen Gegner und bedeutet
gleichzeitig Probleme für eben diesen. Bist du selber flexibel hat dein Gegner ein Problem sich auf
dich einzustellen. Er ist im vorhinein ahnungslos welche Taktiken du verwendest und ist dadurch in
seinen Möglichkeiten limitiert.
Lösungsmöglichkeiten werden in meinen Augen daher zurzeit nicht benötigt, vor allem da in naher
Zukunft die neuen Trainer ins Spiel kommen und sich somit das "Trainerkarussell" von selber erledigt.
lg MKnelangen
Herzlichen Dank an r_fux und MKnelangen für ihre Beiträge!
Auch, wenn die Diskussion im Zuge der Einführung des Trainermarkts nun ein klein wenig in den
Hintergrund geraten ist – solche Detailstudien machen oft den Unterschied aus zwischen
zukünftigen Bundesligisten und Unterligisten! Und dass beide User das Spiel schon in vielen Details
hervorragend analysiert haben, geht aus ihren Beiträgen nur allzu gut hervor.
Vielleicht ein Ansporn für manchen User, sich auch ans Tüfteln zu machen und möglicher Weise
irgendwann einen Artikel hier mit seinen Sichtweisen und Einblicken zu bringen…
Euer Coppelius